Cologne Blues Club
Album: "Hanging By A Thread" VÖ: 2013
ZYX Music Um den Nachfolger zum beachteten Debüt Our Streets (2010) einzuspielen, mietete sich das Kölner Quintett im Frühjahr 2013 eine Holzhütte im niederländischen Grenzland. Da traf es sich gut, daß ganz in Nähe auch das legendäre, in Gronau wieder aufgebaute CAN-Studio stand. In nur drei Tagen nahm die Band dort live das jetzt vorliegende Album auf. Es gibt viele Gründe warum Blues inhaltlich wie musikalisch eigentlich ein Ding der Vergangenheit ist und in Deutschland sowieso Gefahr läuft ein Missverständnis zu sein. Dessen ist sich auch die Kölner Band sehr bewusst. So versuchte man ein Album zu schreiben, das contemporary und gleichermaßen original, wie respektvoll dem Genre gegenüber ist. Der Titeltrack „Hanging by a Thread“ lamentiert zwar die Erschöpfung, vermittelt aber gleichermaßen Optimismus und Teamgeist: "let's mount that weight together"! Und ohne Teamgeist wäre dieses Album vielleicht nicht zustande gekommen. Wie beim Vorgänger vertraute Cologne Blues Club auf Michael Zöllner, der als sechstes Bandmitglied als Engineer, Co-Produzent und (eventuell am wichtigsten) als unabhängiges Gehör zur Verfügung stand. Und wieder gab es einen Neuzugang in der Besetzung: war beim Debüt Gitarrist Thilo Hornschild frisch an Bord, gab Schlagzeuger Frank Bruns seinen Studio-Einstand beim CBC. So ist es nur natürlich, dass sich der Groove der Band im Direktvergleich zum Vorgänger mehr in soulige und auch swingende Gefilde entwickelte. Und das steht den Songs gut zu Gesicht. Insgesamt zehn Titel hatte die Band im Gepäck um ihre stilistische Bandbreite zu erklären. Ist „Something To Talk About“ ein Amalgam aus Tamla/Motown Vibe, Albert King und sogar Rocksteady, springt einen der sture Boogie „Ride This Train“ förmlich aus den Boxen an. Mit „Lovin' Cup“ und dem Live Bonus Track „Feel so bad“ sind ausgesuchte Cover auf dem Album, die sich im Bandsound so natürlich anfühlen, wie „The Cheater“ oder das relaxt gejammte „Lazy Stay“. Die Latenight-Romanze „Charade of the Lost & Found“ fand als klassischer first take seinen Platz auf dem Album, ebenso wie die Reprise des Titeltracks für die sich Geza und Thilo spontan hinsetzten und im ungewöhnlichen D-Moll Tuning die Session beendeten. Und es gibt schließlich genug zu tun für die Kölner. In gleich zwei Kategorien (Beste Band, bester Drummer) sind sie für den German Blues Award nominiert, die an die Veranstaltung gekoppelte Blues Challenge nimmt die spielfreudige Band, wie auch schon im Vorjahr, gleich mit. Pünktlich zum Erscheinen ihres erwarteten Albums schufflet sich die Band ein weiteres Ass aus dem Ärmel, denn Jonny Lang lud den CBC ein ihn auf seiner „Fight For My Soul Tour 2013“ in Deutschland zu unterstützen. Es bleibt also spannend für die fünf umtriebigen Rheinländer, auch im dritten Bandjahr ist fest mit dem Cologne Blues Club zu rechnen. |
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