Fredda
Single: "Viens avec moi" VÖ: 04.04.23
Album: "Phosphène" VÖ: 12.05.23 LE POP MUSIK Mach dich doch mal locker! Wenn dieses Erfolgsrezept nur immer so einfach wäre. Bevor Fredda sich so locker gemacht hat, dass ein Album wie "Phosphène" entstehen konnte, hat sie ausdauernd an ihrer musikalischen und persönlichen Entwicklung gearbeitet. Sie hat ihren musikalischen Stil, ihren Gesang verfeinert, ihr Songwriting perfektioniert und durch stetige Selbstreflexion eine Entwicklungsstufe erreicht, die ihre Kunst selbstverständlich und spielerisch wirken lässt. Wie es dazu kam und welche Zufälle dabei geholfen haben, das hat sie uns erzählt. "Phosphène" ist ein Album wie ein Hit. Und wer dort hinkommen will, der muss sich eben mal locker machen. Es ist schon erstaunlich. Nach einer Solo-Karriere mit sechs Alben entdeckt Fredda eine bisher unbekannte Seite an sich: ihr Talent für Uptempo-Songs. Einen Beat wie bei "Long", "Dorveille" oder "Vent diable" hätte man so vielleicht bei den Strokes erwartet. Von der sanften Chanteuse, die sich für ihre Songs schon von Haikus beeinflussen ließ und die auf dem Vorgänger-Album "Bisolaire" den höchstmöglichen Grad an Introspektive erreicht hatte, von dieser Sängerin eher nicht. Und noch erstaunlicher: das funktioniert auf eine sehr selbstverständliche Art. Wenn man Freddas neues Album "Phosphène" hört, fragt man sich vielleicht, warum sie wohl erst jetzt so klingt. Man fragt sich allerdings nicht, warum das so schön ist. Das ist eben so. Natürlich auch, weil sie ihren Charakter, ihren Trademark-Sound weiter pflegt und immer wieder mal das Tempo rausnimmt. "Bei einem Konzert in Paris hatte ich Matt Low im Vorprogramm. Ein Indie-Chanson-Sänger aus Clermant-Ferrand. Und nach dem Konzert meinte er: Du müsstest mal mit meiner Band spielen. Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass das passen würde." Und so fing das an. Aus dem Versuch wurde schließlich eine komplette Aufnahme-Session in der französischen Provinz. Fredda nahm sich vom Pariser Alltag eine Auszeit und schrieb ihre Songs während der Studiozeit morgens und abends im Hotelzimmer um. Daraus entstand eine Spontanität, die das Album wie aus einem Guss wirken lässt. Für Fredda fühlte sich die Arbeit mit einer Band, die sie bis dahin nicht kannte, ganz selbstverständlich an. Wer wissen will, warum die Uptempo-Nummern bei ihr so gut funktionieren, muss allerdings weiter in die Vergangenheit zurückschauen. "Ich habe diese Energie wiederentdeckt, die ich von früher her kannte, als ich noch in Rock'n'Roll-Bands gespielt habe. In meiner Jugendzeit in Nancy." "Phosphène" wirkt wie ein Befreiungsschlag. Und zwar von einer Entwicklung, die Fredda selbst eingeschlagen hatte. Von ihrem 2015er Album "Le Chant des Murmures" über "Land" (2018) bis hin zu "Bisolaire" (2020) konzentrierte sich Fredda immer mehr auf Poesie, immer mehr verfeinerte sie einen Stil, der ruhiger wurde und stärker von introspektiven Texten geprägt war. Mit "Bisolaire" ging sie sogar so weit, ihre eigene psychische Gesundheit zum zentralen Thema zu machen. Diese Beschäftigung war sehr wichtig für ihren persönlichen und künstlerischen Prozess. Denn beide Seiten gehen bei Fredda immer Hand in Hand. Nach "Bisolaire" begann die Künsterin, nicht nur Songtexte zu schreiben, sondern auch Prosa und Gedichte, die sie zum Teil sogar auf der Bühne vortrug. "Ich hatte ein neues Element auf der Bühne und damit zu improvisieren hat mich einfach begeistert." Genau dieser Zustand, der für Fredda Teil des schöpferischen Prozesses wurde, führte dann zu einer stilistischen Umkehr. Freddas Musik wirkt so locker, selbstverständlich und dynamisch wie nie zuvor. Natürlich lohnt sich auch weiterhin die Rückschau auf ihre bisherige Karriere. 2007 beschloss Fredda, sich aus dem Schatten ihres Lebenspartners Pascal Parisot, mit dem sie vorher als Background-Sängerin unterwegs war, zu befreien und legte mit Toutes Mes Aventures" ein erstaunliches Debüt hin, das bis heute nachhallt. Wer die Serie "Suits" auf Netflix schaut, wird irgendwann über ihren wunderbaren ersten Hit "Barry White" stolpern, der heute dank der Streamingdienste einen zweiten Frühling erlebt. Dort kann man auch ihren ersten Flirt mit Uptempo-Nummern ("J'aime j'aime") und ihre poetische Solidaritätserklärung mit der queeren Bevölkerung ("Le rose des filles") entdecken. Oder man hört ihr zweites Album "L'ancolie", auf dem sie, auch dank Holden-Gitarrist Mocke, dem Chanson eine cineastische-träumerische Note verlieh. Und natürlich "Le chant de murmures", ihr abwechslungsreichstes Album bisher, bei dem der Spiegel zurecht konstatierte: "Fredda bezaubert." Und das tat sie auch danach, manchmal besonders poetisch wie auf ihrem Haiku-Album "Land". Mit jedem Album hat Fredda bisher einen neuen künstlerischen Ansatz gefunden. "Phosphène" ist im Vergleich zu seinen Vorgängern besonders von einem organischen Band-Sound geprägt und man erlebt eine Sängerin und Songwriterin in Höchstform. Ihre Freude am Arbeiten mit einer jungen Band ist überall spürbar – selbstverständlich nicht nur bei den oben genannten Uptempo-Nummern sondern auch bei so wunderbaren Chansons wie dem dramatisch-mystischen "Nordique Ophelique" mit seinen engelsgleichen Background-Vocals oder dem atmosphärisch aufgeladenen "Aube" oder dem besonders sensiblen Duett mit Matt Low "Cheveux serpents" und seinem fulminanten Finale. Und als wäre das alles noch nicht genug an Meisterklasse beschert Fredda uns mit "Viens avec moi" einen locker-groovenden Hit, der, einmal im Gehör, den Kopf nicht mehr verlässt und so pulsierend vom Rest des Körpers Besitz ergreift. Selbstverständlich will man da ihrer Forderung "Komm mit mir" Folge leisten. Ja klar! Sofort! Egal wohin! |
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